„Prävention und Krisenbewältigung – Hinsehen und Handeln“
Zu diesem Thema hatte der Landesverband der Beratungslehrer/innen solche Personen aus den verschiedenen Institutionen eingeladen, welche bei einem Krisenfall der betroffenen Schule zur Seite stehen werden.
So sprachen am ersten Tag Frau Dipl. Psychologin Eva Schulte und Frau Dipl. Psychologin Jeanette Wuttke die verschiedenen Aspekte an, welche während eine Krise an einer Schule richtig erfasst und gelöst werden müssen. Als ausgewiesene Ansprechpartnerinnen für schulische Krisen verstanden sie es, durch einen exemplarischen Fall als Rollenspiel die Notwendigkeit deutlich werden zu lassen, sich mit der Thematik zu beschäftigen, um für den Ernstfall schnell und richtige Handlungsabläufe zu konzipieren, mit denen eine ausreichende Fürsorge gewährleistet wird. An Beispielen aus der Praxis konnten sie bei konkreten Fragen der Teilnehmer Antworten geben und Möglichkeiten aufzeigen, die sich bewährt haben.
Neben der Fürsorge kommt der Vorsorge eine große Bedeutung zu. Alle bekannten Fälle haben im Nachhinein gezeigt, dass bei jeder Tat über einen langen Zeitraum Signale gesetzt worden waren, welche man hätte wahrnehmen können. So wurden Umstände und Aspekte aufgezeigt, welche bei mehreren Tätern in der Entwicklung hin zur Tat eine Rolle gespielt haben. Eine größere Kultur der Achtsamkeit und Aufmerksamkeit hilft in der Vorbeugung.
Schließlich wurde auch die Notwendigkeit der Nachsorge mit ihrem sehr breiten Spektrum deutlich gemacht, weil erst nach erfolgreicher Nachsorge langsam ein entspannter Schulalltag wieder erreicht werden kann.
Am zweiten Tag informierte zunächst Frau Claudia Wiemann über schulaufsichtliche Handlungsabläufe in Krisenfällen. Als Leitende Regierungsschuldirektorin bei der Bezirksregierung in Köln ist sie unter anderem als Dezernentin für das Krisenmanagement zuständig. Frau Wiemann erläuterte ausführlich den Meldeweg, welcher die schnelle Ansprache des für solche Fälle geschulten Personals sicherstellt und wies auf die Probleme hin, welche sich bei einer Nichteinhaltung ergeben
Herr Steinbrech und Herr Schuh vom Kommissariat Vorbeugung (Bergischer Kreis) berichteten über ihre Arbeit unter dem Thema „Sichere Schule“ und machten dabei auch konkret die Hilfe und Unterstützung der Polizei bei Amokdrohungen deutlich.
Zum Abschluss stellten Herr Dipl. Psychologe Stammsen und Frau Bückler die Tätigkeit und das Hilfsangebot der Unfallkasse in diesem Zusammenhang vor. Sie gingen auf das Fortbildungsangebot und die Materialien zur Primärprävention (Mind Matters) ein und zeigten die Kriterien auf, nach denen auf Anträge zur Kostenübernahme bei Unfällen eingegangen wird. So kann beispielsweise auch ein Einzelereignis innerhalb eines Mobbingfalls als Unfall bewertet werden und mit seinen Kosten von der Unfallkasse übernommen werden.
Nach Tagungsende konnten die Teilnehmer sich zufrieden und beruhigt auf die Heimfahrt begeben, denn sie hatten eine recht konkrete Vorstellung erhalten von dem Angebot, welches zu ihrer Unterstützung bereitsteht für eine Krisensituation.
(Peter Dille)